Fast 90 Prozent aller Deutschen leiden unter häufigem Stress im Berufsleben, vor allem jüngere Arbeitnehmer stoßen dadurch schnell an die eigenen Belastungsgrenzen. Die heutige Arbeitswelt sorgt durch zwei unterschiedliche Umstände für Stress beim Menschen.
Zum einen ist der Leistungsdruck äußerst hoch, es muss viel in begrenzter Zeit geleistet werden. Zudem finden ständig Umstrukturierungen in Firmen statt, um stetig die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Zum anderen kann die eigene Einstellung Auslöser für Stress sein. Die Angst den Job zu verlieren oder nicht gut genug für die Arbeitsstelle zu sein, führt zu einem enormen Aufbau von Druck und entsprechend viel Stress.
Arten von Stress
Stress lässt sich zunächst in zwei verschiedene Arten einordnen. Hierzu gehören der sogenannte positive und negative Stress. Bei einer Stressreaktion wird generell der Geist und Körper aktiviert, um sich auf die Lösung eines möglichen Problems vorzubereiten.
Die Aktivierung kann dabei positiv wie auch negativ wahrgenommen werden. Bei einem positiven Empfinden löst der Stress das Gefühl aus, dass die zu bewältigende Herausforderung bei ausreichendem Einsatz machbar ist. Das Stressempfinden wird durch ein zuversichtliches Gefühl begleitet, da das Ziel erreichbar scheint. Dies ändert sich, wenn der Stress von Angst und Unsicherheit geprägt ist.
Der negative Stress löst Verzweiflung aus, da die Herausforderung zu groß erscheint. Es warten vermutlich unüberwindbare Hindernisse auf die betroffene Person und Lob fällt vermutlich trotz großen Einsatzes aus. Das Stressgefühl bremst die Eigenmotivation aus und die bevorstehende Aufgabe fühlt sich belastend, stressig und anstrengend an.
Lösungsansätze zur Stressbekämpfung mit modernen Arbeitsmodellen
Dauerhafter Stress am Arbeitsplatz kann schnell zur mentalen Erschöpfung und im schlimmsten Fall zu Burnout führen. Um dieses Szenario zu vermeiden, bietet die moderne Arbeitswelt zahlreiche Lösungen für einen Tapetenwechsel oder als Auszeit für die mentale Gesundheit an. Dazu zählen unter anderem flexible Arbeitszeiten, Home Office, Sabbatical und Workation. Das Sabbatical, auch als Sabbatjahr bekannt, ist ein unbezahlter Sonderurlaub, welcher nach den Vorstellungen des Arbeitnehmers gestaltet werden kann.
Ein Sabbatical ist frühestens nach sechs Monaten Tätigkeit und nur in Betrieben mit mehr als 15 Mitarbeitern nach Absprache möglich. Eine deutlich attraktivere Alternative mit finanzieller Absicherung ist das Arbeitsmodell Workation. Das Schachtelwort kombiniert die englischen Begriffe Work und Vacation. Durch die fortschreitende Digitalisierung in zahlreichen Branchen ist es möglich, Urlaub und Arbeit zu kombinieren. Laut TUI Workation Index nimmt das Interesse an diesem Arbeitszeitmodell in den letzten Jahren zudem stark zu.
Die modernen Arbeitsmodelle unterscheiden sich immer mehr von einer klassischen 40-Stunden-Woche mit Arbeitszeiten von Montag bis Freitag von jeweils 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Alternative Modelle kommen mit mehr oder weniger Arbeitsstunden und zum Teil auch ohne Anwesenheit aus. Bei der Workation ist die Arbeit an einem Urlaubsziel wie dem traumhaften Südnorwegen flexibel zu erledigen.
Dies kann in einem Hotel oder direkt am Strand geschehen, solange die Voraussetzungen zur Erledigung der entsprechenden Aufgaben dort gegeben sind. Workation ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Tätigkeit über ein mobiles Endgerät auszuführen ist. Heutzutage ist die Work-Life-Balance besonders wichtig und entsprechende Angebote von Arbeitgebern sorgen für einen großen Anreiz bei Arbeitsplatzsuchenden, sich auf solche attraktiven Arbeitsstellen zu bewerben. Grundvoraussetzung für Workation ist das Vertrauen des Arbeitgebers in die eigenen Mitarbeiter. Die Arbeitnehmer müssen Disziplin und das notwendige Pflichtbewusstsein mitbringen, trotz der Urlaubsreise ihre Arbeit zuverlässig zu verrichten.
Geeignete Berufe und Tätigkeiten für alternative Arbeitsmodelle wie Workation sind Berufe im Bereich Informatik, Steuerberatung, Buchhaltung, Text-, Grafik und Fotoerstellung, Marketing und Kundenservice.
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